Hendrik Bicknäse

„Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch.“ Friedrich Hölderlins Motto steht hoffnungsvoll über dieser Lyrik und den Essays, in denen sich Hendrik Bicknäse mit Vorgängen der Ein- und Ausgrenzung sowie der Frage beschäftigt, wie wir dem entgegentreten, wenn es mit dem Frieden bergab und mit der Wut bergauf geht. Zu tief und zu zerrissen verlaufen die Kluften zwischen dem Terrain der Sicherheit und
jenem anderen „Kontinent“, auf dem sich Unzufriedene und Aggressoren, Amokläufer und Anerkennung suchende und die Agenten des Aufruhrs tummeln. Und rasch öffnen sich weitere Risse. Der Spaltpilz sitzt bereits im eigenen Haus. Das war der Auftakt.

Zu zugespitzt, zu apokalyptisch erschienen diese Texte noch vor wenigen Jahren dem genügsamen intellektuellen Milieu. Im gesellschaftlichen Zusammenleben zeigt uns der Autor den chaotischen Prozess: Im öffentlichen Raum erkennt er eine „molekulare“ Frühform des Bürgerkriegs.